Ursprünglich sollte uns der Wecker um 06:00 Uhr Arizona Ortszeit aus den Federn werfen, doch Thomas konnte schon kurz vor fünf nicht mehr schlafen. Hatte wohl auch das richtige Bauchgefühl, denn es war eine Menge Arbeit per E-Mail eingetroffen und wir hatten bei der schlechten Netzverbindung gut zu kämpfen, das alles noch rechtzeitig fertigzubekommen. Da entwischte uns so mancher Fluch über die Lippen. Während der Wartezeiten gab es genügend Zeit das Frühstück zu vertilgen. Geschafft – ab ins Auto und dann zum Treffpunkt – der frühe Start war notwendig, denn nur für 6:50 Uhr konnten wir noch eine Tour durch den oberen Teil des Antelope-Canyons buchen. Am Treffpunkt waren wir Nummer zwei und drei – was für mich gleich bedeutend mit viel zu früh war. Hätte so gerne noch geschlafen. Kühle Morgenluft sorgte dafür, dass ich auch ohne Kaffee munter wurde. Ich hatte mich für die Tour dieses Mal gut eingepackt. Zwar hatten wir schon 15 °C, doch es war windig und nur im T-Shirt wäre mir das viel zu kalt gewesen. Wir hatten viel Zeit, die anderen Teilnehmer zu beobachten. Grob gesagt – Europäer gehen es durchweg cooler an. Grüne Eintrittskarten kennzeichneten welchem Guide und damit welchem Pick-up wir zugeteilt waren. Auf der Ladefläche waren Bänke angebracht, auf denen 16 Personen Platz hatten. Die Fahrt, der größere Teil führte über die Straße und der kleinere Teil über Sandweg, dauerte nicht sehr lange. Wiederum  war ich froh, dass ich mich warm angezogen hatte. Und dann standen wir um kurz nach sieben vor dem Eingang in den Canyon. Doch wir waren nicht die Ersten, vor dem Canyon parkten bereits drei weitere Pick-ups. Im Canyon zeigte uns der Guide immer wieder die ideale Position für beeindruckende Bilder. So manches Mal machte er die Bilder für uns. Ich habe danach versucht, den gleichen Blickwinkel hinzubekommen, es ist mir aber nur in einem von den vielen Fällen gelungen.

Wieder zurück am Treffpunkt suchten wir ein Starbucks-Café auf, um einmal den Frühstückskaffee nachzuholen, es war inzwischen fast 09:30 Uhr, aber noch viel wichtiger war es, die restliche anstehende Arbeit via einer besseren Netzverbindung zu erledigen. Hier gab es auch endlich den „flat white“, bisher haben wir immer nützlich nur fragende Blicke geerntet, wenn wir diese Art Kaffee versuchten zu bestellen.
Bevor wir uns auf den Weg zum Horseshoe Bend machten, schauten wir noch kurz bei dem Restaurant vorbei, dass selbst-geräuchertes Fleisch aus riesigen Smokern zum Verzehr anbot. Das Lokal hatte zwar noch nicht geöffnet, doch wir durften in die schwarzen Abgründe dieser Smoker blicken, da sie gerade bestückt wurden. Je nach Stück und Fleisch befindet es sich zwischen sieben bis vierzehn Stunden in dem Smoker.

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Nun ging es also zu der Colorado-Schleife, die Horseshoe Bend genannt wurde. Ein sandiger-felsiger Weg von etwas mehr als 1 Meile Länge führte uns mit vielen anderen zum Aussichtspunkt.
Ich hatte so manches Mal ein sehr ungutes Gefühl, wenn ich den Leuten zusah, wie sie versuchten, an der ungesicherten Steilküste das für sie optimale Bild zu bekommen.

Vor einem weiteren Ausflug zu einer anderen Marina am Lake Powell gab es noch zwei Schatten spendende Hüte. Sie werden später sicherlich auf dem einen oder anderen Bild zu sehen sein. Dieser Ausflug an den Lake Powell hatte keine fototechnischen Höhepunkte.

Abends bestellten wir uns in dem Restaurant mit den Smokern gemischte Platten – das Fleisch ist wirklich lecker und fällt vom Knochen, sobald man es mit der Gabel berührt. Mit am Tisch saß ein deutsches Pärchen aus Mannheim, die ebenfalls schon eine Woche in den USA unterwegs waren. Sie befanden sich auf einer ähnlichen Tour wie wir, nur eben andersrum.

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