Zum letzten Mal genossen wir das leckere Frühstück in „Port 9“. Das Gepäck war im Toyota Landcruiser verstaut. Bald schon hatten wir die Hauptstadt hinter uns gelassen. Unsere nächste Unterbringung liegt auf der Snæfellsnes (Schneeberghalbinsel). Wir hatten Zeit, auf dem Weg dorthin wollten wir uns einiges ansehen.

Bereits in Reykjavik hat uns der ständig-starke Wind ein wenig zu schaffen gemacht. Warme Kleidung hatten wir zwar mit, doch der Wind verhinderte ein richtiges Wohlfühlen. Und hier draußen fehlte der Schutz vor dem Wind. Das zeigte sich hier auch in der Flora, ganz selten war etwas höher als die Gräser, Lupinen blühten nur dort, wo sie sich geschützt ausbreiten konnten. So verhielt es sich auch mit den Sträuchern und den Bäumen. Sie waren noch seltener als die Häuser, die meist in der Nähe der Küste in kleineren Gruppen zu sehen waren. Ansonsten weites Land mit Bergen, zum Teil schneebedeckt, die langsam näher kamen. Schafe waren überall zu entdecken, jedoch nicht in großen Herden, sondern vereinzelt. Die Lämmer am Rande von Gräben windgeschützt abgelegt trotzten die Schafe dem Wind. Wir hatten meist gutes Wetter, die Sonne schien. Im Auto, hinter der Windschutzscheibe, war sie richtig warm.

Wir kamen nur langsam vorwärts. Höchstgeschwindigkeit ist normalerweise 80 km/h, manchmal sogar 90 km/h, die ich mich aber oftmals nicht traute zu fahren. Dies lag an den Straßen, die zwar in der Regel einen guten Belag hatten, doch gleich nach dem Randstreifen fällt die Straße schräg ab. Für mich war keine Randbefestigung erkennbar, dafür stehen die Leitpfosten dichter, sind aber nur dünne Plastik-Stele. Ich habe mir immer vorgestellt, wenn ich einen solchen Pfosten überfahre, richtet er sich hinter mir wieder auf und steht da, als wenn nicht passiert wäre. In unserem riesigen Leihwagen hatte ich oftmals das Gefühl, ich fahre mit dem Auto auf einem Steg.

Wir hatten uns die Fahrstrecke tags zuvor angesehen und u.a. festgelegt, dass wir nach der Brücke über den Hvalfjörður nicht auf der Hauptstrecke bleiben, sondern auf der Nebenstrecke weiter an der Küste entlang fahren. Zu unserer Überraschung war die Brücke ein Tunnel, dafür überquerten wir die Bucht bei Borgarbyggð dann tatsächlich über eine Brücke. Die Fahrt an der Küste hat weiter keine Besonderheiten geboten, nicht einmal einen Leuchtturm konnte ich entdecken.

Kirkjufellsfoss war unser nächstes Ziel. Der zweistufige Wasserfall war gut besucht. Der Platz mit dem besten Motiv von Wasserfall und dem Berg Kirkjufell war belagert von Fotografen, die auf das richtige Licht warteten. Bauarbeiten etwas oberhalb ließen erahnen, dass die Attraktion einen größeren Parkplatz benötigte.

Wir fuhren weiter an der Küste entlang durch den Snæfellsnes Nationalpark zu unserer Unterbringung in Arnarstapi. Dieses Mal bewohnten wir eine von den 12 Holzhütten. Nach dem Genuss von Fish&Chips von einem Imbisswagen zogen wir uns zurück.

Am nächsten Morgen machten wir uns erneut auf den Weg in den Nationalpark. Bestiegen dort den schon sehr lange erloschenen Vulkan Saxholl, besichtigten den schwarzen Strand von Djúpalónssandur. Wir haben inzwischen dazugelernt. Gekleidet wie eine Zwiebel und mit Windbreaker konnte uns der Wind schon wesentlich weniger anhaben.

Den Abschluss machte ein Spaziergang durch den Nachbarort Hellnar. Dort hat das Meer Höhlen in die Steilküste gegraben, darin sind schon von Weitem die Nistplätze der Möwen zu erkennen. Eine fast verfallene Kaimauer ließ erahnen, dass hier mal ein Hafen gewesen sein musste.

Unsere Route

One Comment

  1. Naja, komfortabel scheint das „hölzerne 2-Mann-Zelt“ ja zu sein, hattet Ihr auch einen Tisch, oder war der Kühlschrank nur für Getränke. Und die standen „mitten in der Prärie“? mit nix drumherum, als nur Gegend? Dafür sahen die Felsformationen richtig toll aus; war/ist das Lava?, zumindest machts den Eindruck.
    Liebe Grüße und „Frost Heil“