Stadtbesichtigung Alt-Delhi, Freitagsmoschee, Mahatma-Gandhi-Gedenkstätte, India-Gate

Nach einer sehr kurzen Nacht ging ich schläfrig zum Frühstück. Von dem reichhaltigen Angebot lockten mich nur Croissant und Kaffee mit viel Milch. Mein Gott war ich noch müde. Um 08:00 Uhr startete dann die Stadtrundfahrt. Unser überraschend moderner Reisebus zeigte doch für Indien typische Veränderungen – so durften z.B. die Dinge gegen den bösen Blick nicht fehlen. Uns wurde unser Busfahrer und sein Assistent vorgestellt. Mit Henna gefärbtes Haar, sollte mir noch öfter begegnen – nun ja, so kam auch gleich der Anstoß für eine Beobachtung: Graue Haare sind bei Indern selten zu sehen. Ungewöhnlich fand ich die Einrichtung der Fahrerkabine, mit Scheiben abgetrennt, sehr geräumig. Der Assistent kann darin herumlaufen und den Fahrer mit allem möglichen während der Fahrt versorgen. Hat selber auch einen Sitz und außerdem eine Sitzbank am Fenster. Bei schwierigen Fahrmanövern kann er so dem Fahrer Anweisungen geben. Stimmt – in Indien ist Linksverkehr. Unser Reiseführer Girish Kumar teilte uns gleich zu Beginn eine Änderung im Reiseverlauf mit. Die für den letzten Tag vorgesehene Stadtrundfahrt durch Alt-Delhi, sowie die Besichtigung der Freitagsmoschee, der Mahatma-Gandhi-Gedenkstätte (Raj Ghat) und des India-Gates hat er auf diesen Tag vorgezogen. Dies war sicherer, weil am Ende der Reise, die Rückreise nach Delhi stark verkehrsabhängig ist. Es hätte so durchaus sein können, dass das eine oder andere ausfällt, weil wir sonst nicht mehr rechtzeitig unseren Rückflug erreichen.

Gleich am Anfang wurde auch einiges für die Reise geregelt: Trinkgeld übernimmt Girish, wir zahlen ihm dafür eine Pauschale und sollte diese nicht reichen, wird er entsprechend nachfordern. Der Besuch einer Toilette kostet immer 10 Rupie (13 ct) und derartige Scheine sollten wir immer vorrätig haben. Wasser ist im Bus erhältlich und ist für uns Europäer auch sicherer. Als Mittagessen schlug uns Girish erstmal Banane und Kekse vor, so verlieren wir nicht viel Zeit in Restaurants und haben mehr Zeit für Besichtigungen. Dieses Mittagessen hat sich bewährt und wurde fast die ganze Reise durch beibehalten. Schon sehr bald war das Verlangen danach, unser Hinweis an den Reiseleiter, dass wir Hunger haben.

Im Flughafen hatten wir uns noch mit Ouzo und Whisky eingedeckt, Jutta und Norbert hatten das selbe getan. So unterschied sich unser Mittagessen noch ein wenig von dem der anderen Mitreisenden – es gab dazu immer noch einen Schluck aus der Flasche. Ich muss zugeben, dass mir dieser Schluck immer ein wenig in den Kopf stieg. Ob das an den Bananen gelegen hat, die deutlich süßer als gewohnt waren?

Also los ging es nach Alt-Delhi. Ehrlich gesagt war ich anfangs überfordert. Überfordert von dem Verkehr, von der deutlichen Luft- und sonstigen Verschmutzung, aber am meisten machte mir meine eigene Müdigkeit zu schaffen. Dementsprechend dauerte es, bis ich die ersten Bilder machte …

Wir besichtigten Alt-Delhi, die Freitagsmoschee, danach die Gedenkstätte von Mahatma Ghandi. Ich kann mich noch an viele Erdhörnchen und noch mehr Schulklassen erinnern. Unser Reiseführer erklärte mir auf meine Frage, dass derzeit gerade eine gute Zeit für Schulausflüge ist – nicht zu heiß und noch nicht zu feucht. Beim India-Gate hatten wir dann die ersten Auseinandersetzungen mit lästigen Händlern. Ein Mädchen bot Jutta an, ihr eine Henna-Malerei auf die Hand zu machen. Jutta wollte nicht. Sie ergriff daraufhin Juttas Hand und machte etwas darauf und verlangte sofort Geld dafür. Um sie wieder loszuwerden bekam sie dann doch ein paar Rupie, ihr offensichtlich nicht genug, denn sie lief uns lange Zeit mit lautem Geschrei hinterher, war aber irgendwann plötzlich weg. Die anschließende Fahrt vorbei an den verschiedenen Botschaften war bereits der Start für die Weiterfahrt nach Akra.

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