Offensichtlich war bis Sonntag „At Journey’s End“ ausgebucht. Im Frühstücksraum waren alle Plätze besetzt. Ein älteres Paar hat sich das Wochenende zum Vatertag geschenkt, ein jüngeres feiert seinen dritten Hochzeitstag – und wir – müssen leider abreisen. Unser Urlaub ist zu Ende.

Gegen 12:00 Uhr machten wir einen zweistündigen Stopp in der City von Orlando. Viele Baustellen aufgrund des Neubaus eines neuen Highway Zubringer erschwerten uns den Weg dorthin. In einem kleinen Café investierten wir unsere letzten Dollars in einen Affogato (Espresso mit Vanilleeis) und Flat White. Dann bummelten wir noch ein wenig durch den nah gelegenen Park.

Als Letztes gab es einen Zwischenstopp in einem Mal (Einkaufszentrum), in der sich ein Apple-Shop befand. Wir konnten dort auch noch bei Tesla Automobile-Probesitzen.

Bevor wir am Flughafen in Orlando einchecken konnten, wurden wir ein paar Mal durch die große Abfertigungshalle geschickt. Offensichtlich kannten die Mitarbeiter sich nur mit den Bedürfnissen „ihrer Kunden“ aus. Alle anderen wurden abgewimmelt und zu einem anderen Schalter, möglichst weit weg vom eigenen geschickt. Für uns war es jedoch nicht gerade erhebend, dass wir so die Abfertigungshalle mehrmals „besichtigen“ durften. Doch danach klappte alles wie um Schnürchen und wir brauchten auch nicht mehr lange auf das Boarding warten.

19:59 Uhr Ortszeit hob unsere Maschine ab und wir flogen wieder zurück über den Atlantik. Wegen ausgebuchtem Flugzeug und einer Flugzeit von neun Stunden haben wir uns ein Upgrade geleistet und saßen somit auf Plätzen in der Premium Economyclass. Meine Nachbarn feierten ebenfalls ihren 28. Hochzeitstag und haben sich als Urlaubsziel Budapest ausgesucht. Sie waren auf unser Flugzeug umgebucht worden, weil ihr gebuchter Flug vor 4 Stunden, wegen Starkregen gestrichen worden ist. Mich überkam kurz noch einmal ein mulmiges Gefühl: Gestern hatten wir im Hafen gelesen, dass die Hurrikan-Saison zwischen Juni und November liegt. Es war die letzten Wochen ganz schön warm gewesen.

Wir sind zwar pünktlich wenige Minuten nach 11:00 Uhr in Frankfurt gelandet, standen aber erst für den ICE um 12:52 Uhr auf dem Bahnsteig. Und dann sollte sich mein Unken bewahrheiten. Der ICE kam mit 15 Minuten Verspätung. Viele Passagier mussten gleich den Zug wieder verlassen, weil er überlastet war. Dies brachte weitere Verzögerungen von 20 Minuten. Wir hatten uns taktisch gleich zu einem Ende hinbegeben und dadurch noch zwei Sitzplätze, wenn auch getrennt, ergattert. Auf der Fahrt nach Mannheim wurde es warm im Zug, es waren ja auch 40 °C für dieses Wochenende vorausgesagt. Zwischen Mannheim und Stuttgart konnte man auf allen Gesichtern Schweißperlen entdecken. In Stuttgart hatte das Reservierungssystem im Waggon sich abgeschaltet und es begannen lange Diskussionen mit Zugestiegenen, ob der Platz für sie reserviert war. Kurz vor Ulm war es dann soweit: Alle Passagiere des einen Zugteils, in dem auch wir uns befanden, wurden aufgefordert, in Ulm in den anderen Zugteil umzusteigen. Die Klimatisierung wollte wohl nicht mehr … Diese Durchsage machten die Zugbegleiter persönlich, weil offenbar auch die Sprechanlage nicht funktionierte. Nun standen plötzlich alle im Gang und versuchten an ihre Gepäckstücke zu kommen.

Wir waren sehr froh, dass die Fahrt mit der Deutschen Bahn für uns in Ulm endete. Die Verspätung hatte inzwischen fast 60 Minuten erreicht. Am Ulmer Hauptbahnhof winkten wir uns ein Taxi heran und dieser brachte uns zügig nach Hause. Während wir geschafft im Aufzug standen, ging mir die Nachricht durch den Kopf, dass die Erneuerung der ICEs sich weiter wegen Lieferschwierigkeiten verzögert. Haben wir jetzt schon in einem ICE der neuen Generation gesessen ………

Comments are closed.