Mit gemischten Gefühlen verließen wir Charleston. Unsere Gastgeber waren nett und zuvorkommend. Trotzdem war der Aufenthalt nicht optimal, weil wir im Keller untergebracht worden waren. Und das obwohl die anderen drei Zimmer in 2. Stockwerk nicht vergeben waren. Die große Veranda im ersten Stock verhinderte den Lichteinfall durch die drei Fenster und vor einem standen die Mülltonnen des Hauses. Obwohl einiges an Personal hier beschäftigt ist, gab es für uns während unseres Aufenthalts keinen Zimmerservice.

Savannah liegt am gleichnamigen Fluss unweit seiner Mündung in den Atlantik. Von 1733 bis zum Bürgerkrieg war der Hafen ein wichtiger Umschlagplatz für Baumwolle. Bis heute ist in Savannah viel Südstaaten-Architektur zu entdecken. In der Innenstadt sind kleine Parks mit großzügigen Bänken, Brunnen oder Denkmälern aufgereiht in manchen Straßen wie Perlen auf eine Schnur. Wir haben uns immer wieder solche gewählt, um der prallen Sonne zu entgehen. Auf diesen Strecken konnten wir auch viele der historischen Gebäude entdecken, die wir uns zuvor notiert hatten. Wenn einer sagt, dass er hinunter zum Fluss geht, so ist das in Savannah wörtlich zu nehmen. Das Flussufer und die (Touristen-)Einkaufsstraße liegen deutlich tiefer und sind nur über Treppen oder steilen Straßen mit Kopfsteinpflaster zu erreichen.

Wir waren dieses Mal in einem Hotel untergebracht. Unsere Spaziergänge genau planen, denn ab 15:00 Uhr gab es kühle Getränke und Cookies. Um 17:00 Uhr wurde Weiß- und Rotwein angeboten, dazu gab es verschiedene Käsesorten und kleine Snacks. Port bzw., Cherry Time hieß es dann um 21:00 Uhr. Auch hier waren die winzigen Stechmücken schon sehr lästig und vermiesten einem des Öfteren den Aufenthalt im Freien.

In einem Café kamen wir mit einer Deutschen aus Stuttgart ins Gespräch. Sie traf sich hier gerade mit ihrer Tochter und freute sich mal wieder Deutsch zu hören. Sie ist mit ihrem Mann vor mehr als 20 Jahren über das Militär nach Norfolk gekommen. Danach haben sie nach einem Ort zum Bleiben gesucht und in hier gefunden. Sie selbst führt inzwischen einen Hundesalon mir einigen Angestellten, ihre Tochter ist im Service tätig. Ihr letzter Besuch in Deutschland liegt schon zehn Jahre zurück. Die Momente, an denen sie Stuttgart oder Freunde/Verwandte vermisst werden immer seltener.

Die ehemalige Baumwollbörse ist heute ein Restaurant unten am Hafen. Hier haben wir das erste Mal zu Abend gegessen. Am späten Nachmittag des zweiten Tages entdeckten wir etwas weiter von uns entfernt eine Art Fußgängerzone. Ein Zwei-Mann-Band spielte flotten Country und veranlasste uns zum Bleiben. Erst im dunkeln schlenderten wir zurück zum Hotel. Während tagsüber in den Parks auf den Bänken immer wieder Obdachlose schlafend zu entdecken waren, veranstalten sie gleicher Stelle abends Partys.

Unsere Route

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