Auf dem Weg zu Frühstück regnete es immer noch oder wieder und so waren wir nicht so traurig, dass wir Kings Canyon heute verlassen mussten. Wir hofften doch sehr, dass am Uluru endlich die Sonne scheint und wir die Temperaturen hatten, die sonst im Frühsommer in der Mitte von Australien vorherrschten.

Auf dem Weg zum Uluru kamen wir an einem weiteren Monolithen vorbei. Der Tafelberg Mount Conner wird von den Aborigines Attila oder auch Artilla bezeichnet. Er erreicht eine Höhe von 300 m über dem Boden. Attila kann wie Kata Tjuta kaum an den Bekannt- und Beliebtheitsgrad des Uluru heranreichen.

Das Sails in the Dessert Hotel im Ayers Rock Resort erreichten am frühen Nachmittag, Sonne und 36 °C. Leider waren unsere Zimmer noch nicht fertig und so nutzten wir die Zeit den heiligen Berg schon mal etwas näher zu besichtigen. Die Eintrittskarten zum Nationalpark erhielten wir am Eingang zu diesem. Der QR-Code auf der Eintrittskarte erlaubte uns in Zukunft eine zügige Durchfahrt in den Park durch eine andere Einfahrt. Der Berg zeigt sich immer wieder in anderen Farben, jetzt am Nachmittag, keine Wolke am Himmel, hatte er ein zartes Rosa das ins Bläuliche ging. Am Wasserloch unterbrachen wir unsere Fahrt um den Berg für einen Spaziergang.

Für mich hat der Berg mit seinen Löchern, Rissen, Höhlen, groben und feinen Zeichnungen nichts an seiner Faszination verloren. Mit mir geht da auch immer die Fantasie durch, kann also gut verstehen, dass die Aborigines hier ihre Traumzeiten bestätigt fanden. Mit Traumzeiten sind keine Träume gemeint. Sie sind die Bezeichnungen für die Mythologien der Aborigines. Die Traumzeiten handeln von der universellen, raum- und zeitlosen Welt, aus der die reale Gegenwart in einem unablässigen Schöpfungsprozess hervorgeht, um ihrerseits wiederum die Traumzeit mit neuen geschichtlichen Vorgängen zu „füllen“. So weit mir bekannt ist, werden die Legenden nur mündlich weitergegeben und wurden bisher nicht aufgezeichnet.

Zurück von unserem Ausflug durften wir dann auch auf unser Zimmer. Noch war genügend Zeit für eine Erholungspause, die wir, da am Pool kein Schattenplatz mehr zu ergattern war, auf dem Zimmer verbrachten.

Mit allem was Bilder machen konnte bewaffnet, machten wir uns dann nach 18:00 Uhr auf den Weg zum Sonnenuntergangsparkplatz für PKWs. Der liegt deutlich näher am Berg als der Busparkplatz. Der Parkplatz füllte sich sehr schnell, wurde aber nie ganz voll, weil immer wieder Leute sich eine andere Stelle als den besten Ort für den idealen Blick auf den Berg bei perfektem Sonnenuntergang suchten. Hier begegnete uns erneut das Ehepaar aus Bern. Je mehr die Sonne sich dem Horizont näherte, desto nervöser wurden einige. Und dann geschah, was immer geschah: Es tauchten Wolken am Horizont auf, hinter der die Sonne sehr bald verschwand. Sollten wir wieder Pech haben und der Berg in Dunkelbraun uns zur Nachtruhe schicken? Kurz bevor sie den Horizont erreichte, bildete sich ein wolkenfreier Bereich, durch den die Sonne mit ihrer Färbung den Berg so richtig zum Glühen brachte. Was für ein Anblick! Zufrieden kehrten wir in unser Hotel zurück.

Am nächsten Tag fuhren wir zu den Kata Tjuta. Die Kata Tjuṯa wurden am 21. Oktober 1872 von ihrem Entdecker, Ernest Giles, als The Olgas benannt. Giles ehrte damit das württembergische Königshaus mit König Karl und seiner Gemahlin Königin Olga. Der Name Mount Olga wurde am 15. Dezember 1993 zu Mount Olga/Kata Tjuta geändert und bedeutet in der Sprache der Aborigines vom Stamm der Anangu „viele Köpfe“, was dieses Massiv gut beschreibt.

Da es mir gesundheitlich nicht so gut ging, haben wir nur die verschiedenen Aussichtspunkte angefahren, um uns „ein Bild“ von den Kata Tjuta zu machen. Auf eine Wanderung durch „das Tal der Winde“ mussten wir leider verzichten.

Bei erneuten Außentemperaturen um die 38 °C suchten wir uns ein schattiges Plätzchen am Pool. Am Abend zuvor hatten wir wieder einmal nicht die besten Erfahrungen mit der australischen Küche gemacht. Sicher ist, dass das Preisleistungsverhältnis in keiner Weise stimmt. So genossen wir am heutigen Abend Tütensuppen aus dem nahe gelegenen Supermarkt, die ebenfalls einen deutlichen Touristenaufschlag hatten.

Unsere Route

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