Beim Frühstück erzählte uns die Gastgeberin, dass wir ihre ersten Gäste von Umfulana gewesen sind. Sie hatte auch Abrechnungsprobleme, doch da haben wir uns heraus gehalten, wir hatten schließlich unsere Reise bei Umfulana komplett bezahlt. Wir sollten auch Werbung für sie machen, doch aufgrund des Fluglärms werden wir das unterlassen. Und ehrlich gesagt, mir war das Zimmer wirklich zu klein, wir konnten darin nur einen unserer Koffer öffnen. Thomas schob seinen geöffneten Koffer unters Bett, da lag er nicht im Weg und holte ihn hervor, wenn er etwas brauchte.

Dieses Mal lag eine Strecke von über 290 Meilen (466 Kilometer) vor uns, und das bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 65 Meilen/Stunde (105 km/h). Schon deswegen hatten wir keinen Zwischenstopp eingeplant. Die Fahrt war/ist auf dem Highway oder auf der Interstate für unsere Verhältnisse sehr entspannend, dank Tempomat.

Es liegen zwar ein paar Jahre zwischen unserer Reise an der Westküste und dieser, doch ich denke, so sehr hat sich das Fahrverhalten im Allgemeinen nicht geändert. Ich behaupte einfach mal so, dass an der Ostküste hektischer gefahren wird als an der Westküste. Hier hatten wir es z.B. mit einer Unzahl an Dränglern zu tun, die bei zweispurigen Fahrbahnen es kaum abwarten konnten, bis wir die linke Spur wieder freigegeben haben. Sicherheitsabstand ist ebenfalls oftmals ein Fremdwort. Und was der/die Eine oder Andere während der Fahrt so machte…

Bei einem Zwischenstopp bei McDonald, dieses Mal nur für einen Kaffee, kam eine Frau völlig aufgelöst an unseren Nachbartisch gestürmt. Ich verstand kein Wort von dem, was sie uns mitteilen wollte. Einige Zeit später folgte ihr Mann, der uns aufklärte. Sie war wohl auf dem Highway statt der erlaubt 45 m/h (72 km/h) 60 m/h (96 km/h) gefahren und hatte dafür vom Sheriff ein Ticket bekommen, ihr erstes in ihrem Leben, wie sie behauptete.

Pey’ton Hoge House (1891) in Wilmington ist, anders als uns angekündigt doch schon etwas in die Jahre gekommen. Im Haus hat wohl jemand eine große Sammelleidenschaft, an jedem freien oder möglichen Platz steht Nippes herum, (oder sollte ich norddeutsch Klöterkram sagen). Auch der uns zu Verfügung gestellte Fernseher gehört eher in ein Museum, wenn nicht gar wo anders hin. Die Gastgeber sind sehr zuvorkommend und auch unser Zimmer ist sehr groß. Das Zimmer ist „gut gekühlt“ und da die Luft zentral aus der Decke kommt, lässt sich das nicht regeln. Dafür genossen wir den hier so üblichen Platz auf der Terrasse vor dem Haus.

Nach unserer Ankunft haben wir zuerst einmal die Stadt erkundigt. Wir hatten eine Kleinstadt erwartet, weit gefehlt. Am Freitagabend geht hier die Post ab, mit Livemusik auf einem freien Platz. Auch haben wir im „Cirka 1922“ hervorragend italienisch gegessen, dazu gab es Sangria. Der Kellner, der ein wenig deutsch sprach und wohl schon öfter in Deutschland gewesen ist, behauptete, dass dafür Riesling von der Mosel verwendet wurde.

Beim Frühstück am nächsten Morgen bekamen wir Pekan Pancakes, eine Spezialität des Hauses serviert. Dabei erklärte uns die Gastgeberin, dass es hier in den Sommermonaten am Wochenende immer Livemusik gibt. Dieses Mal kam noch dazu, dass Mittsommer gefeiert wurde.

Von den Sehenswürdigkeiten der Stadt hat sich Thomas als Erstes die Besichtigung der „North Carolina“ herausgesucht. Das Schlachtschiff liegt hier am Ufer des Cape Fear River als Museumsschiff verankert. Auch wenn ich zuerst nicht auf das Kriegsschiff wollte, muss ich zugeben, die Besichtigung hat sich gelohnt. Allein die Ausmaße, die ein solches Schlachtschiff hatte.
Die „North Carolina“ und die „Washington“ waren eine neue Generation schneller Schlachtschiffe, die in der Lage waren, Flugzeugträger zu begleiten. Beide Schiffe wurden wenige Monate vor dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg in Dienst gestellt und blieben bis 1947 in der Flotte. Haupteinsatzgebiet war der pazifische Kriegsschauplatz.

Nach einer längeren Pause auf der Terrasse vor dem Hoge House machten wir uns auf den Weg zum „Riverwalk“. Der Holzsteg auf der einen Uferseite des Cape Fear River führt vorbei an dem historischen Zentrum von Wilmington. Auf Schildern ist zu lesen, dass der Weg von der Isabel Holmes Bridge bis zur Cape Fear Memorial Bridge reicht, doch wir mussten immer wieder Baustellen umgehen. Fertiggestellt ist der Riverwalk sicherlich mal ganz toll, den uferseitig sind an den Steg Terrassen gebaut. Die angesiedelten Restaurants bieten auch dort ihre Speisen und/oder Getränke an. Hier und da wird von Alleinunterhalter tolle Musik gemacht.. Wir sind die gesamte Strecke abgelaufen und haben uns am einen Ende die Marina angesehen. Ein Bikerklub hatte da gerade sein Treffen, natürlich spielte dort ebenfalls eine Rockband. Auf dem Rückweg haben wir im „The George on the Riverwalk“ hervorragend gegessen. Dazu gab es „Edward Teaches Black Spot Lager“, ein leckeres heimisches Bier.

Unsere Route

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