Tag 6

Nach dem gewohnten Frühstück etwa um die gleiche Zeit, wurden wir zu einer fünftägigen Rundtour abgeholt. Nach 9:00 Uhr verließen wir Hanoi und fuhren als erstes nordwestlich in die Berglandschaft von Mai Chau.

Nach dem Verlassen der Autobahn gab es die erste Unterbrechung an einem Straßenmarkt. Derzeit ist Orangenernte und Guide Tam meinte, dass wir diese unbedingt probieren müssten. Eine andere zum Kauf angebotene Frucht weckte mein Interesse. Verkäuferin empfahl uns, zuerst die Orangen zu probieren, die Cherimoya ist noch süßer und so hätten wir die Orangen danach nur als sauer empfunden. Beide Früchte hatten die richtige Reife und schmeckten hervorragend.

Wenig später legten wir für einen Kaffee und den Besuch des Happy Rooms eine weitere Pause ein Mit dem Erreichen der Bergstraße wurde der Nieselregen zu dichtem Nebel. Bei der Rasttätte auf dem Thung-Khe-Pass gab es eine weitere Pause. Nicht nur, dass wir nichts von der tollen Aussicht hatten, der Nebel hielt auch den Rauch von den verschiedenen Kochstellen hier oben fest. Uns wurden heimische Spieße vom Grill mit dunklem Sticky Rice serviert, dazu gab es Grünen Tee. Ich hatte keinen Hunger und war froh, als wir wenig später diesen rauchigen Ort wieder verließen.

Auf der anderen Seite war das Wetter besser. Vor Erreichen von Mai Chau hatten wir die Gelegenheit, von oben auf das Tal mit seinen Reisfeldern zu blicken. Das Tal wird hauptsächlich von White Thais bewohnt, die ärmeren Black Thais bewohnen die angrenzenden Wälder an den Hängen des Tals.

Bevor wir in der Ecolodge in Mai Chau unsere Beine auf dem geräumigen Bett für eine Mittagspause ausstrecken konnten, wurde uns im Hao Son ein Mittagessen mit heimischen Gerichten serviert. Unter anderem gegrillter Catfisch, süßes Hühnerfleisch, Springrolls, Sticky Rice waren auf Bananenblätter angerichtet und als Nachtisch gab es Wassermelone. Amüsant, wie sich immer wieder bemüht wird, unser Essen ohne den von mir gehassten Koriander zu servieren. Bisher ist es nur selten gelungen, ihn ganz zu entfernen. Irgendwo verstecken sich meist ein paar Stängelchen.

Gegen 16 Uhr machten wir mit dem Guide Tam eine 10 km lange Fahrradtour durch das Tal, dabei wurde uns vor Ort der Reisanbau erklärt.

Nach dem Abendessen gegen 21:40 Uhr startete auf dem Gelände der Lodge eine Tanzshow. Diese verließen wir jedoch vorzeitig, wir waren einfach zu müde.

Tag 7

Das Frühstück haben wir genossen auch wenn der Kaffee nicht so toll war. Unschlagbar waren die schon erwähnten süßen Orangen, die waren sehr bald vergriffen. Crêpes sind auf dem Frühstücksbüfett selten, also stürzte ich mich auf sie.

Die 15 km Strecke bis zu einem Dorf wurden wir gefahren, ab da ging es zu Fuß weiter. Auf der die Dörfer verbindenden Straße, die nicht immer diese Bezeichnung verdient, wanderten wir entlang. Unserem Guide ging es heute nicht so gut, er verriet uns aber nicht, woran es lag. Ein Hangover war meine Vermutung, schien aber nicht zuzutreffen.

Irgendwann verließen wir die Straße und wanderten durch die Reisfelder. Hühner und Enten waren schwer damit beschäftigt, die Reisbauern bei der Beseitigung der Schädlinge zu unterstützen.

Hunde dagegen hielten deutlich Abstand auch zu uns. Welpen, Junghunde und Hündinnen, von denen einige geworfen hatten, doch keine alten Tiere. Es fällt mir immer noch schwer, sie mit den Augen der Dorfbewohner nämlich als Nahrungsquelle zu sehen. Katzen gehören ja auch dazu, bisher habe ich keine gesehen.

Ich beschäftigte mich daraufhin mehr mit der Pflanzenwelt. Verwandte unseres größeren Kaktus, der mal ein Geschenk von Thomas Eltern war, werden hier als Zäune eingesetzt. Das dürfte sehr wirkungsvoll sein.

Zu Beginn unserer Wanderung sahen wir eher die ärmlichen Häuser der Reisbauern. Dann nahmen die Fischaufzuchtbecken zu und wurden größer. Ob die deutlich schöneren und komfortableren Häuser damit im Zusammenhang stehen, blieb mir verborgen.

Wie bei den Reisbauern ist der körperliche Einsatz bei der Fischzucht nicht ohne. Ich denke da an die gesundheitlichen Folgen, die das Stehen im kniehohen kalten Wasser mit sich bringen.

Nach vier Kilometern erreichten wir das Dorf Mai Hich. Hier besichtigten wir, bevor vietnamesischer Kaffee serviert wurde, die Unterbringungen für die heimischen Gäste. Der Kaffee war nicht so süß, auf dem Tisch stand deshalb Zucker zum Nachsüßen, den wir jedoch nicht benötigten.

Mit dem Wagen ging es weiter nach Pu Luong. Die Fahrt auf einem der hinteren Plätze im Wagen machte mir anfangs keine Probleme. Als es jedoch auf der kurvenreichen Straße abwärts ging und der Fahrer die mir schon vom Vortag bekannten harten Brems- und Ausweichmanöver durchführte, wurde mir übel.

In Pu Luong verließ ich fluchtartig den Wagen und das trotz strömenden Regen. In unserer Lounge gönnte ich mir erst einmal eine Erholungspause, erst dananch konnte ich an Essen denken. Viel konnte ich nicht zu mir nehmen, bei dem, was ich die letzten Tage alles gegessen habe, hat das mir bestimmt nicht geschadet.

Auf dem Weg zu unserer Unterbringung besichtigten wir einen Teil der Anlage. Die Lodge Puluong Retreat gehört zu den schönsten der Region diesem Satz aus den Reiseunterlagen können wir nur zustimmen. Sie liegt etwa 500 Meter über dem Meer mit ganzjährig angenehmen Temperaturen diesem jedoch weniger, ich habe in der Lodge bei den Außentemperaturen von 17 °C ganz schön gefroren. Unvergleichlich schön hingegen ist der Blick von den Terrassen über die strohgedeckten Chalets und Reisterrassen hinab ins Tal.

Nach dem leckeren Abendessen, welches mit Kürbissuppe begann und mit Karamellpudding endete, zogen wir uns in unsere Lodge zurück. Entfernt lockten Trommeln und Blasinstrumente zum Besuch einer Veranstaltung.

Kurz vor der angesagten Bettruhe erinnerte uns unser Guide Tam, das wir morgen das Programm mit einer 10 km langen Wanderung beginnen. Thomas warf daraufhin erst einmal einen Blick in die Wettervorankündigungen. Demnach sollte am Nachmittag sogar die Sonne herauskommen, die haben wir bisher ganz schön vermisst.

Tag 8

Trotz aufkeimenden Schnupfens habe ich sehr gut geschlafen. Wir machten uns fertig für die anstehende Wanderung und bewegten uns auf schlüpfrigem Pfad zum höher gelegenen Restaurant. Ob wir Engel geworden sind? Wir saßen in den Wolken, konnten unter uns jedoch nichts erkennen. Der Dunst sammelte sich auf den Blättern und so tropfte es von Palmen und Feigenbäumen als wenn es regnen würde.

Nach dem Frühstück stellte ich fest, dass ich mein Handy in der Lodge zurückgelassen hatte. Ich bewegte mich so schnell ich konnte auf dem rutschigen Weg. Wieder zurück stand bereits unser Guide bei Thomas. Ich wollte mich für meine Verspätung entschuldigen doch es war nicht nötig. Er hatte Thomas nur mitgeteilt, dass die Wanderung wegen der begrenzten Sicht auf den Nachmittag verschoben ist.

Um 13:00 Uhr war das Wetter entgegen der Versprechung des Guide keineswegs besser. Mit dem Regenschirm zur Rezeption und von da folgten wir Tam bis zu unserem Restaurant. Wir hatten uns auf einen längeren Spaziergang eingestellt, doch in der direkten Nachbarschaft zur Lodge Puluong Retreat wurden wir bereits am Eingang eines weiteren Restaurants erwartet. Nichts konnte uns davon abhalten, einen Tisch am Rande der überdachten Terrasse zu wählen. Ein bisschen Aussicht ist mehr als nichts. Mit einer Flasche „Happy Water“ und drei Schnapskrügchen gesellte sich unser Guide zu uns und lies uns mehrmals den „Maisbrand“ probieren. Nach dem Mittagessen beschlossen wir, nicht weiter zu versuchen, die geplante Wanderung durchzuführen. Tam regelte für uns um 16:00 Uhr im Spa-Bereich unserer Anlage eine Ganzkörpermassage und ein Abendessen mit dem Hot Pott.

Wir hatten also noch zwei Stunden Zeit, saßen so lange auf der überdachten Terrasse unserer Lodge. Kurz vor 16:00 Uhr hörte es tatsächlich auf zu regnen, doch es blieb diesig. Zur Massage sowie zum Abendessen nahmen wir trotzdem die Schirme mit, sicher ist sicher. Die 90-minütige Massage sowie wenig spätere das Abendessen haben wir wirklich genossen. Morgen 08:00 Uhr verlassen wir diesen nassen Ort und hoffen an anderer Stelle auf besseres Wetter.

Tag 9

Aufgrund der ausgefallenen Aktivitäten saßen wir bereits um 8:00 Uhr im Wagen und unser Fahrer setzte diesen in Richtung des circa 130 km entfernten Ninh Binh in Bewegung. Nach einer Stunde Fahrt, die mit einer Talfahrt begann und dieses Mal keine unterschwellige Übelkeit bei mir hervorrief, gab es eine Teepause mit der Möglichkeit, den Happy Room zu besuchen.

Bei nächsten Stopp konnten wir in der Ferne die Bai Dinh Pagode sehen. Wir hatten hier angehalten, weil auf der anderen Seite der Straße Malaiendommel, Weißstörche und Silberreiher nisteten. Große Schwärme zogen immer wieder über die Bäume hinweg. Das diesige Wetter verhinderte klare Aufnahmen mit dem iPhone. Dafür hätten wir doch unsere Fotoausrüstung mitnehmen müssen.

Viel Geschichte gab es bei der Besichtigung von Dinh Tien Hoang. Der Königstempel befindet sich am Fuße des Berges Ma Yen, dem historisch-kulturellen Relikt der alten Hauptstadt Hoa Lu. Der Legende nach errichtete das Volk als König Ly Thai To die Hauptstadt von Hoa Lu in die Zitadelle Dai La verlegte (1010) im alten Palast einen Tempel, um an König Dinh und König Le zu erinnern, die sich um das Land verdient gemacht hatten. Weiter im Kopf geblieben ist mir nur, dass die Frau des zweiten Königs, mit dem sie einen Sohn hatte, nach dessen Tod den dritten König heiratete. In Vietnam gilt, dass die Tochter zuerst dem Vater und nach ihrer Heirat ihrem Ehemann zu gehorchen hat. Nach dessen Tod hat sie ihrem Sohn zu folgen. Doch die erneute Heirat eines anderen Mannes ist verpönt, besonders bei einer Königin. Dieses Denken ist immer noch stark im Volk verankert, obwohl Ho Chi Min den Frauen viel mehr Rechte einräumte.

Anhand einer Steele mit vietnamesischen Schriftzeichen, die die Bibel des Buddhismus abbildete, kam zur Sprache, dass heute von den jüngeren Leuten dies nicht mehr gelesen werden kann. In den Schulen wird nur die lateinische Schrift gelehrt.

Beim Erreichen unserer Unterbringung für die nächsten zwei Nächte bestätigte sich ein weiteres Mal unser Vertrauen in Umfulana. Das Kleinod Nham Village Resort zu finden, ist dem auf eigene Faust Reisenden kaum möglich. Leider wurden wir auch hier vom Regen verfolgt. Ursprünglich hatte der Guide ein Erkunden der Gegend auf dem Fahrrad geplant. Statt dessen ging es zur nächsten Pagode, die ansonsten morgen auf dem Programm gestanden hätte.

Die Bich Dong Pagoda wurde 1428 während der Herrschaft des Kaisers Ly Thai To erbaut und war einst eine kleine Pagode am Berg Ngu Nhac. 1705 entdeckten zwei buddhistische Mönche die Pagode und bauten sie in drei Ebenen um: Untere Pagode, Mittlere Pagode und Obere Pagode. 1774 besuchte Lord Trinh Sam von Dang Ngoai diese und war beeindruckt von dem atemberaubenden Ausblick auf die Natur. Er gab ihr den Namen Bich-Dong-Pagode (Grüne Perlenhöhle).

Mit vielen anderen Besuchern stiegen wir die vielen Stufen hinauf bis zur oberen Pagode. Dabei führte uns unser Guide durch die Höhlen vorbei an einigen Altären. Faszinierend fand ich zwei in Stein gehauene Schildkröten, die ich erst nach dem Hinweis von Tam als solche erkennen konnte.

Bei unserem Aufstieg kletterte an der mittleren Pagode zwei Ziegen auf der Suche nach etwas Fressbarem auf den Felsen herum, dabei stürzte eine davon ab, verstauchte sich ihren vorderen linken Fuß. War wohl nicht so schlimm, denn als wir beim Abstieg wieder vorbeikamen, waren die Tiere verschwunden.

Nach dem Verlassen der Pagode fuhr der Guide mit uns noch ins Stadtzentrum, umrundete mit uns zu Fuß den See. Zum ersten Mal sah ich hier, dass man auch mit den Füßen rudern kann. Anschließend wurden wir vor unserem Resort abgesetzt.

Eine erholsame Pause in der Badewanne verkürzte die Zeit bis zum Abendessen. Diesmal wurden nur meine Gerichte ohne Koriander serviert. Der Geschmack war unbeschreiblich. Hier werden auf einem anderen Niveau die Speisen zubereitet.

Damit mir das Schreiben leichter von der Hand ging, gönnten wir uns noch einen vietnamesischen Mojito.

Tag 10

Auch wenn hier versucht wird, aus uns Frühaufsteher zu machen, das werden wir ganz bestimmt nicht. Um 7:00 Uhr erhielten wir ein leckeres Frühstück, wir waren die einzigen Gäste im Restaurant.

Um kurz vor 8:00 Uhr wurden wir von unserem Guide Tam an der Rezeption erwartet. Als wir gestern den See in der Innenstadt umrundeten und ich das Meer an Ausflugsbooten sahen, ging ich davon aus, dass unsere Bootstour auch von hier startet, doch weitgefehlt. Unweit des Resorts hatte auch ein Anbieter solcher Bootstouren seine Boote liegen.

Wir wurden in eins der Metallruderboote platziert. Thomas kam in die Mitte, ich auf die vordere Bank, im Heck saß unser Bootsführer. Vorwärts im Ruderboot, ja, so wird hier gerudert, erst mit den Armen und dann … mit den Füßen. Wir hatten diese Technik bereits am Vortag beobachtet, erstaunlich wie schnell das Boot auf dem Wasser unterwegs ist.

Wir waren die ersten auf der Strecke, hier herrschte absolute Ruhe. Es regnete nicht und es sollte ein warmer Tag werden. Unser früher Start hatte aber noch andere Gründe, die Wasserlilien öffnen nachts ihre Blüten, sobald die Sonne erscheint, schließen sie sie wieder.

Am rechten Ufer begleitete uns eine Zeit lang eine Rotte Schweine, sie waren zuvor aus dem Wasser ans Land geflüchtet. Schon bald danach flogen drei Wasservögel in sicherer Entfernung vor uns her. Wir wurden auf sie aufmerksam, weil ihre Flügel im Flug die Wasserfläche berührte.

Wir durchfuhren auf unserer fast 90-minütigen Fahrt drei Höhlen in absoluter Dunkelheit. Nur die Stirnlampe des Bootsführers lies uns eine Unmenge an Stalaktiten in unterschiedlichen Formen erkennen. Zwei kleinere Höhlen am Anfang der Strecke und eine große kurz vor dem Wendepunkt. Hier konnten wir sogar Fledermäuse an der Decke hängen sehen. Ab der dritten Höhle waren wir auch nicht mehr alleine auf dem Wasser, ab da waren dann auch keine Tiere am Ufer und auf dem Wasser zu entdecken.

Der nächste Programmpunkt, das Besteigen eines Berges, fiel regelrecht ins Wasser. Ein kräftiger Schauer veranlasste unsern Guide, den Programmpunkt auf den Nachmittag zu verschieben.

Wieder im Auto fuhren wir zur Pagode Bai Dinh. Wir hatten sie aufgrund ihrer Höhe schon am Vortag in der Ferne entdeckt. Sie gehört zu einem spirituellen sowie kulturelle Komplex am Namensgeber, dem Berg Bai Dinh. Die Anlage mit über 700 Hektar besteht aus dem ursprünglichen alten Tempel und einem neu geschaffenen größeren Tempel und ist ein beliebter Ort für buddhistische Pilger.

Nach Passieren des Eingangsbereiches bei strahlendem Sonnenschein wurden wir mit kleinen Elektrobussen in die Nähe des alten Tempels gefahren. Wanderten an langen Reihen von Buddhas entlang, die alle unterschiedlich waren. Fast hundert Stufen führen zum Glockenturm hinauf, in dem 22 Meter hohen Gebäude geht es über Holztreppen nach oben zur Glocke. Nach einer kurzen Verschnaufpause liefen wir vorbei am Convention Center zur Bao-Thien-Pagode. Um im 13. Stock einen herrlichen Blick über das Gelände und in Umland genießen zu können, mussten unzählige Stufen zum Erreichen des Fahrstuhls erklommen werden. Wieder „auf der Erde“ ging es die Treppen zum Happy Buddha hinauf. Ich wollte mir das sparen, doch der Guide meinte, wir gehen danach auf der anderen Seite wieder runter. Letzter Punkt der Besichtigung war der neue Tempel. Nun hätten wir wieder zum Ausgangspunkt zurücklaufen sollen, der Guide wollte wohl eine Abkürzung nehmen, doch die war gesperrt. Dafür besorgte er uns eine nicht kostenfreie, aber angenehme Fahrt zum Eingangsbereich.

Der Hauptgang des Mittagessens war mehr eine Bastelstunde. Die Zutaten für Rolls, gefüllt mit Ziegenfleisch galt es in Reispapier einzuwickeln und zu essen. Nach mehreren Misserfolgen habe ich die Zutaten einzeln zu mir genommen.

Nun sollte der Berg vom Vormittag erklommen werden, doch wir haben gestreikt, uns steckten noch die vielen Stufen in den Knochen.

Nach einer halben Stunde in unserer Unterbringung schwangen wir uns auf die zur Verfügung gestellten Räder und fuhren mit dem Guide noch eine Stunde durch die Gegend. Dabei holten wir die am Morgen abgegebene Wäsche von der Wäscherei ab. Wieder zurück hieß es Abschied nehmen, für Tam endete die Tour hier und er fuhr mit dem Bus zurück nach Hanoi.

Inzwischen schniefte auch Thomas, also verließen wir unser Zimmer nur noch für das Abendessen.

Tag 11

Das Frühstück war heute noch früher, bereits um 7:30 Uhr waren die Koffer verstaut und wir waren auf dem Weg zur Halong Bay. Unser Guide buchte für uns noch einen Zwischenstop auf einer Perlenzucht – Farm, da diese auf dem Weg lag.

Heute und morgen war für uns eine Fahrt auf der „Dragon Legend“ gebucht. Diese erreichten wir gegen Mittag. Wir liefen ein wenig am Ufer entlang, um uns die Zeit bis zum Einschiffen zu vertreiben.

Erst erhielten die anderen Mitreisenden und wir eine Einweisung über das Schiff und den weiteren Ablauf der Fahrt, dann bezogen wir unsere sehr geräumige Kabinen. Das Schiff hatte inzwischen seinen Ankerplatz verlassen.

Die Dragon Legend konnte viel mehr Gäste aufnehmen. Wir waren nur eine kleine Gruppe, die nicht einmal alle Kabinen auf einem Deck belegten und davon hatte es zwei. Bis zum Mittagessen turnten wir ein wenig auf dem Boot herum und machten die ersten Bilder von der Bucht. Der bis jetzt so sonnige Tag hatte sich nach dem Anker lichten des Schiffes wieder eingetrübt.

Müde von der Fahrt nutzten wir nach dem Mittagessen die Zeit bis zum Ausflug für ein Päuschen auf der Kabine. Diese hatte sehr große Fenster und so sahen wir nur das nicht, was das Schiff an Steuerbord passierte.

Das Ankern riss uns aus unsern Träumen. Kurze Hose und Flipflops damit betrat ich das Beiboot, welches uns zu einem aus dem Wasser ragenden Berg brachte. Steile Stufen führten zu einer Höhle in der Mitte des Bergs. Nach der Besichtigung ging es wieder hinab zu einem kleinen Sandstrand, von hier ging die Tour in Kajaks weiter. Thomas und ich kehrten jedoch zur Dragon Legend zurück, wir hatten auf einer unserer Reisen schlechte Erfahrungen mit dem Kajak gemacht. Hatten wir doch so noch mehr Zeit, das Schiff zu erkunden.

Vor dem Abendessen gönnten wir uns einen Cocktail. Das löste die Zunge. Unsere kleine Gruppe war zusammengesetzt worden. Wir saßen zwischen einer Engländerin, deren Reise mit dieser Tour zu Ende ging und einem jungen Paar aus Amsterdam. Sie waren am Anfang ihres Urlaubs und wollten weiter in den Süden an den Strand. Wir führten eine angeregte Unterhaltung über die sehenswerten Plätze im asiatischen Bereich.

Nach dem Abendessen zeigte der Koch seine für uns angefertigten Lebensmittelskulpturen. Ein weiterer Mitarbeiter zeigte sein Können auf einem traditionellen Musikinstrument.

Der Niederländer überraschte seine Frau mit einem Geschenk und einer mit Kerzen geschmückten kleinen Torte, überbracht von der Schiffsbesatzung. Sie waren wohl eine Jubiläumszahl in Tagen zusammen. Dies wurde von ihr leider nicht so aufgenommen, wie er es sich gewünscht hat. Irgendwie war die Stimmung dahin und wie die anderen zogen auch wir uns auf unser Zimmer zurück.

Tag 12

Nach dem Frühstück, in der Nacht hatte das Schiff in einer Lagune geankert, ging es erst mit dem Beiboot und dann mit Bambusbooten weiter zu einem schwimmenden Fischerdorf. Die meisten Fischer leben inzwischen an Land und sind nur noch zum Arbeiten hier. Die einen haben eine Fischzucht, andere verdienen sich ihren Unterhalt mit der Perlenzucht. Man setzt den Muscheln spezielle Kügelchen ein, die umschließt die Muschel und dann wachsen Perlen. Nach zwei bis drei Jahren können diese geerntet werden. Dies wurde uns in einem Showroom gezeigt, natürlich konnten hier auch Produkte aus Perlen erworben werden.

Wieder zurück auf dem Schiff hatten wir noch ein bisschen Zeit zu relaxen und die Koffer zu packen, während das Boot wieder zurückfuhr. Nach dem Mittagessen um 11:00 Uhr verließen wir die Dragon Legend und unser Fahrer brachte uns zum Flughafen in Hanoi. Die Inlandmaschine hob gegen 16:00 Uhr ab und nach 18:30 Uhr lernten wir unsern neuen Guide und Fahrer für die Zeit in Hue kennen. Wir wurden zum etwas außerhalb liegenden Pilgrimage Village gebracht.

Das Abendessen war diesmal ein Steak. Obwohl wir heut nur herumgesessen haben, waren wir erschlagen und verschwanden direkt danach in unseren Betten.

3 Comments

  1. Hallo Ihr Zwei, unwahrscheinlich interessant, das muss man erst mal sacken lassen und dann noch mal durchlesen. Mit diesen Bildern kann man alles super mitverfolgen.

  2. Was für ein schöner Einblick in eure Reise und ich muss immer schmunzeln über den Happy Room 🙂 Das Wetter dürfte bisschen schöner sein.
    Grüße Anja

  3. Hallo ihr Beiden, habe jetzt erst den 2. Teil gelesen und bin insgesamt total beeindruckt. Die Wetterbedingungen lasen sich ja nicht so toll, aber die gewonnenen Eindrücke waren durch die Bilderuntermalung wirklich imposant. Die Unterkünfte machten ja auch immer hervorragende Eindrücke. Insgesamt gesehen war es aber auch sicher gut, immer einen Guide zu haben, sonst wäre vieles sicher problematischer gewesen, alles alleine zu erkunden. In diesem Sinne wieder gute Heimkehr, auch von dieser Reise könnt Ihr bestimmt noch lange zehren.
    Herzliche Grüße Otto